Ausgangssituation
Im Mai 2010 entschied sich die SaarLB, den Umfang des bereits laufenden Projekts zur Migration ihrer Anwendungswelt auf OSPlus, die IT-Plattform der FinanzInformatik (FI), deutlich zu erweitern. Über die ursprünglich geplante Migration der (alten) FinanzIT-Anwendungen im Zuge der Rechenzentrumskonsolidierung hinaus sollten nun auch die Anwendungen zur Abwicklung des Darlehens- und Kapitalmarktgeschäfts sowie wesentliche Teile der Banksteuerungsplattform zur FI übergeleitet werden. Die Basis für diese Entscheidung war eine Anfang 2010 gemeinsam mit zeb/ durchgeführte Studie zur Machbarkeit und Vorteilhaftigkeit einer vollständigen Verlagerung auf OSPlus. Die Option „Vollmigration“ bot der SaarLB eine nachhaltige Lösung zur Reduktion der IT-Komplexität, verbunden mit den Vorteilen einer integrierten Plattform und einer signifikanten Reduktion von IT-Kosten.
Doch war dieser Weg nicht ohne Risiken. Eine wesentliche Rahmenbedingung des neuen Szenarios war, dass der Zieltermin für den Stichtag der technischen Überleitung der Daten und der Abschaltung der Altsysteme („Big Bang“) trotz des deutlich erweiterten Leistungsumfangs bestehen bleiben musste.
Das Ziel des Projekts „Vollmigration OSPlus“ mit zeb war somit die Sicherstellung einer erfolgreichen und fehlerfreien Ablösung der Altsysteme der SaarLB in die OSPlus-Welt unter den Rahmenbedingungen des Vollmigrationsszenarios.
Vorgehen im Projekt
Das Vorgehen im Projekt umfasste drei Phasen mit jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten und Herausforderungen:
Die erste Phase nach der Entscheidung für das Vollmigrationsszenario war geprägt von der Herausforderung, die deutliche Erweiterung des Auf- gabenumfangs inhaltlich und organisatorisch mit dem bereits laufenden Migrationsprojekt zu verzahnen. Zum einen galt es, die bestehende Projektorganisation auf die neuen Themen und Akteure auszurichten. Zum anderen mussten in der Projektplanung zusätzliche Module aufgesetzt und klare Prioritäten herausgearbeitet werden, um die neuen Handlungsfelder mit den bereits im Vorfeld fixierten terminlichen Meilensteinen in Einklang zu bringen.
In der zweiten Projektphase erfolgten die fachlichen und technischen Konzeptions- und Umsetzungsarbeiten entlang der einzelnen Handlungsfelder, insbesondere die Vorbereitung von Migrationsverfahren, Konzep- tion/Entwicklung von Integrationsschnittstellen und Entwicklung von funk- tionalen Erweiterungen in OSPlus. Unter dem Stichwort „Vollmigration“ galt es hier, die gesamte Bank in angemessener Weise an den Arbeiten zu beteiligen. Die Vielzahl der Abhängigkeiten zwischen diesen Themen wurde fortlaufend in Form von mehreren Datenüberleitungen mit anschließenden intensiven Tests geprüft.
In der dritten Phase lag der Schwerpunkt auf einer frühzeitigen Verankerung der neuen IT-Plattform in der Gesamtbank. Zum einen war zur Erreichung der Akzeptanz sicherzustellen, dass das System mit den Anforderungen der Produkt- und Prozesswelt in der Praxis gut zurechtkommt. Zum anderen wurde in dieser Phase von den betroffenen Bankmitarbeitern ein intensives Schulungsprogramm absolviert und auf dieser Basis der Kreis der in die Tests einbezogenen Experten nach und nach erweitert.
Im Sommer 2011 war es dann soweit: Die erarbeiteten Projektergebnisse wurden zunächst in einer Generalprobe ein letztes Mal auf Herz und Nieren geprüft, und das mit Erfolg: Anfang September 2011 erfolgte termingerecht die echte Überleitung der Daten, die Abschaltung der Altsysteme und die Aufnahme des produktiven Betriebs auf der neuen IT-Plattform.
zeb begleitete die Projektarbeiten vom Anfang bis zum Ende in einer steuernden Rolle und unterstützte die SaarLB in spezifischen Themen mit fachlicher Expertise.
Projektergebnisse und Ausblick
Trotz der ambitionierten Zeitvorgabe gelang es im Projekt, alle wesent- lichen Vorbereitungen für eine erfolgreiche Migration zeitgerecht abzuschließen der Übergang in die neue Anwendungswelt erfolgte wie geplant und ohne nennenswerte Störungen des operativen Betriebs der Bank.
Seit September 2011 betreibt die SaarLB nun als erste Landesbank ihre IT-Landschaft auf der vollintegrierten IT-Plattform OSPlus. Damit wurde im Projekt eine wichtige strategische Weichenstellung für die erfolgreiche Zukunft der SaarLB umgesetzt.